Frank Obrist, Gründer der Obrist Group, sieht in grünem Methanol die Lösung zahlreicher Energieprobleme. „In 15 Jahren wird grünes Methanol so selbstverständlich sein wie heute das Smartphone“, erklärt er. Obrist betont, dass Methanol vielseitig einsetzbar ist: als Energieträger in Dunkelflauten, als Heizstoff, Chemierohstoff und Treibstoff – sowohl für Fahrzeuge als auch die Schifffahrt und Luftfahrt.
Der Unternehmer hebt hervor, dass Methanol im Vergleich zu Wasserstoff deutlich günstiger und einfacher zu transportieren ist. „Der Ausweg liegt in der Sonnenenergie, aber nicht in Form von elektrischem Strom, sondern als grünes Methanol“, so Obrist.
Vision der „Modern Forests“
Obrist plant, zusammen mit Partnern wie Ewu-Tech und Global Enterprises, „Modern Forests“ im Sonnengürtel der Erde zu errichten. Diese Anlagen sollen mit Solarenergie CO₂ aus der Atmosphäre entziehen und daraus Wasserstoff gewinnen, der anschließend zu Methanol verarbeitet wird. Standorte wie Namibia und Saudi-Arabien bieten ideale Bedingungen für solche Projekte.
Sein klimaneutrales Produkt, „aFuel“, geht noch weiter: Ein Teil des CO₂ wird dauerhaft gebunden und könnte beispielsweise in der Stahlindustrie genutzt werden. Laut Obrist könnte ein einziger „Modern Forest“ auf 280 Quadratkilometern jährlich vier Millionen Tonnen Methanol produzieren, mit einem Marktwert von etwa zwei Milliarden US-Dollar.
Potenzial für Entwicklungsländer
Obrist sieht auch eine soziale Komponente: Der Aufbau von Methanol-Produktionsanlagen in Entwicklungsländern könne wirtschaftliche Chancen schaffen und politische Stabilität fördern. „Wir können nur gewinnen, wenn diese Länder gleichberechtigt als Energieproduzenten auftreten“, so Obrist.
Quelle: Edison Media
Foto: Marcel Hagen/Obrist Group