Der Hamburger Hafen geht einen wichtigen Schritt in Richtung klimaneutraler Schifffahrt: Drei Schiffe der Hafenflotte – darunter ein Vermessungsschiff und ein Transportboot – werden seit August mit HVO-100 von Shell betankt.
Der biogene Kraftstoff basiert ausschließlich auf Abfallstoffen wie gebrauchten Speiseölen, ist frei von Palmöl und erfüllt die strengen EU-Nachhaltigkeitskriterien (RED II). Das Ergebnis: bis zu 80 % weniger CO₂-Emissionen im Vergleich zu fossilem Diesel – ohne Umbauten an den Motoren.
Gerade in der maritimen Industrie, wo die vollständige Elektrifizierung aufgrund von Reichweite, Infrastruktur und Technologiegrenzen noch auf sich warten lässt, zeigt sich HVO-100 als sofort verfügbare Brückentechnologie. Flotte Hamburg spricht bereits von einem möglichen nahezu CO₂-neutralen Betrieb einzelner Schiffe.
Damit reiht sich der Hamburger Hafen in eine wachsende Zahl von Vorreitern ein, die alternative Kraftstoffe pragmatisch einsetzen, anstatt auf künftige Lösungen zu warten. Für die maritime Energiewende sind solche Initiativen entscheidend: Sie schaffen Erfahrungswerte, beweisen technische Machbarkeit und zeigen, dass Dekarbonisierung auch heute schon Realität sein kann.
Der Pilotversuch unterstreicht, wie Hafeninfrastruktur, Energieversorger und Politik Hand in Hand arbeiten können, um die Klimaziele zu erreichen – und macht Hamburg zu einem spannenden Modellfall für andere europäische Hafenstädte.
Quelle: S&P Global Commodity Insights
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