Der deutsche Rüstungs- und Automobilzulieferkonzern Rheinmetall kündigte in der letzten Woche eine ambitionierte E-Fuel-Initiative an: Das Unternehmen plant, mittelfristig einen erheblichen Anteil seines Kraftstoffbedarfs durch synthetische, erneuerbare Kraftstoffe (E-Fuels) zu decken.
Ziel ist es, die strategische Versorgungssicherheit im Verteidigungs- und Logistikbereich zu erhöhen und gleichzeitig einen signifikanten Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen zu leisten. Rheinmetall verweist dabei auf die geopolitischen und logistischen Risiken klassischer fossiler Kraftstoffe und betont die Vorteile lokal oder regional hergestellter E-Fuels, die aus Wasserstoff und CO₂ mithilfe von erneuerbarer Energie synthetisiert werden.
Geplant ist, innerhalb der nächsten fünf Jahre eine Versorgungskapazität von rund 20 Millionen Litern E-Fuels pro Jahr aufzubauen. Die E-Fuels sollen sowohl in militärischen als auch zivilen Anwendungen zum Einsatz kommen – insbesondere dort, wo elektrische Antriebe (noch) keine praktikable Alternative darstellen, etwa in gepanzerten Fahrzeugen oder mobilen Stromaggregaten im Feldeinsatz.
Rheinmetall prüft zudem Investitionen in eigene Produktionskapazitäten oder langfristige Lieferverträge mit Partnern aus dem E-Fuel-Sektor. Parallel soll der Fuhrpark sukzessive auf die Nutzung synthetischer Kraftstoffe umgestellt werden.
Das Vorhaben wird auch politisch begrüßt: Die Bundeswehr und andere europäische Streitkräfte haben bereits in mehreren Studien betont, dass klimafreundliche Kraftstoffe ein strategischer Vorteil sein können – etwa bei Auslandseinsätzen mit eingeschränkter Logistikanbindung.
Damit positioniert sich Rheinmetall als einer der ersten großen Industrieakteure Europas, der E-Fuels nicht nur als Übergangstechnologie, sondern als integralen Bestandteil seiner Nachhaltigkeits- und Resilienzstrategie begreift.
Quelle: cleanenergywire.org
Bild: © Rheinmetall AG