Experten sind sich sicher: Die Energie der Zukunft wird ein Technologie-Mix sein. Hierbei stehen vor allem Wasserstoff und synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) im Fokus um einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.
Die Herstellung von klimaneutralen Kraftstoffen geht langsam voran und wird im Bereich des Klimaschutzes immer wichtige. Im emsländischen Werlte wird beispielsweise erstmals klimaneutrales Kerosin für den Flugverkehr hergestellt. Auch in Norwegen hat die Herstellung von E-Kerosin begonnen. Hierbei ist das deutsche Unternehmen Sunfire beteiligt. Außerdem bauen Siemens und Porsche derzeit eine Pilotanlage für E-Fuels. Die E-Fuels sind also auf einem guten Weg, als Antrieb von Verkehrsmitteln in der Zukunft zu dienen und können damit auch zu einer massiven Reduktion von CO2-Emissionen für bestehende Verbrenner beitragen.
Kapazitäten der Anlagen noch nicht ausreichend
Zwar wird E-Fuel bereits in „kleinen“ Mengen hergestellt, dennoch sind die Anlagen noch nicht ausgereift und die Kapazitäten und die Energiebilanz schlichtweg nicht wettbewerbsfähig. Die Anlage in Werlte soll zum Beispiel ca 365.000 Tonnen Kerosin jährlich produzieren, was in etwa 500.000 Litern entspricht, die Anlage in Norwegen soll bereits 10 Millionen Liter produzieren und in Chile sind langfristig 550 Millionen Liter vorgesehen. Das klingt im ersten Moment nach großen Mengen, doch allein die deutschen Fluglinien haben in 2019 ca. 12 Milliarden Liter getankt.
Noch liegt der Literpreis bei deutlich über 5€, da ist konventionelles Kerosin für 30 bis 50 Cent pro Liter noch deutlich günstiger zu kaufen. Das Ziel ist es langfristig, an sehr sonnen- und windreichen Standorten, zum Beispiel im Süden, zu produzieren und so in Zukunft auf etwa einen Euro pro Liter Kerosin zu kommen und die energieintensive Herstellung von E-Fuels wettbewerbsfähiger zu machen.
Dennoch werden E-Fuels dringend gebraucht, besonders im Flug- und Schiffverkehr sind diese essentiell, da es kaum Alternativen gibt. Allein die Luftfahrbranche benötigt durch die gesetzlich verordnete Beimischung im Jahr 2030 rund 200 Millionen Liter PtL-Kerosin – eine beachtliche Menge.
Doch auch Autos und LKW’s sollen durch die synthetischen Kraftstoffe ein Stück in Richtung Klimaneutralität gelangen, wie es Porsche auch bei seinen 911er Oldtimern plant.
Klimaschutz-Leitstudie der Deutschen Energieagentur über E-Fuels
Letztlich ist vieles noch unklar und unerforscht, doch E-Fuels werden eine wichtige Rolle im Klimaschutz spielen. Denn klar ist, Wasserstoff ist einfacher herzustellen nur wie wird er sich in Kombination mit der Brennstoffzelle durchsetzen? Hier spielt auch der Ausbau des deutschen Stromnetztes eine entscheidene Rolle. Laut Umweltbundesamt sollen alternative Kraftstoffe im Jahr 2030 etwa fünf Prozent des heutigen gesamten Treibstoffverbrauchs im Verkehr ausmachen könnten; inklusive Flug- und Schiffsverkehr.
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