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Kaum ein Thema ist zurzeit aktueller und mehr diskutiert als Elektroautos. Unsere Art der Mobilität befindet sich in einem starken Wandel. Dennoch ist es wichtig, die 46,5 Millionen Verbrenner auf Deutschlands Straßen nicht zu vergessen, denn diese werden uns noch eine ganze Weile begleiten und einen elementaren Teil unserer Mobilität darstellen.

Die Alternative für Autofahrer die weiterhin auf Ihren Verbrenner vertrauen: Die sogenannten E-Fuels. Mit diesen synthetischen Kraftstoffen läuft jeder Diesel und Benziner nahezu klimaneutral. Obwohl die Herstellung von E-Fuels immer mehr zunimmt, ist das Thema nach wie vor umstritten. Doch die E-Fuels haben viele Vorteile, unter anderem  lassen sie sich über lange Distanzen kostengünstiger transportieren und sich im Gegensatz zu überschüssigem Strom auch langfristig speichern.

Merkt der Verbrenner einen Unterschied zu Benzin oder Diesel?

Nun stellt sich die Frage, ob das Fahrgefühl bei einem mit E-Fuels betriebenen Auto anders ist, als bei einem mit Benzin oder Diesel getankten Fahrzeug?

Ganz klare Antwort: Nein – der Fahrer merkt keinen Unterschied. Der synthetische Kraftstoff sieht nicht nur genauso aus wie Benzin, er riecht auch so. Auch rein chemisch gibt es hier keinen Unterschied zu den herkömmlichen Kraftstoffen und die Beschleunigung des PKW verändert sich nicht. Für den Motor des Autos ist es auf keinen Fall schädlich, da die Zusammensetzung nahezu identisch mit den DIN-Kraftstoffen wie Super Benzin oder Diesel. Prof. Dr. Thomas Koch, Leiter des Instituts für Kolbenmaschinen am KIT (Karlsruher Institut für Technologie) spricht sich für die E-Fuels aus: „Negative Einflüsse auf den Antriebsstrang wurden bislang nicht diagnostiziert, werden nicht erwartet. Vielmehr sind sogar kleinere Produktvorteile durch E-Fuels möglich“, so Koch.

Eine Pilotanlage zur Herstellung von E-Fuels steht bereits in Chile und wurde in Zusammenarbeit von Siemens und Porsche gebaut. Spatenstich war bereit im September diesen Jahres, die ersten Liter E-Fuels sollen hier ab 2022 hergestellt werden.

Auch Flugzeuge und Containerschiffe nutzen bereits die synthetischen Kraftstoffe. So verbraucht die Lufthansa zum Beispiel bereits 100.000 Tonnen E-Fuels pro Jahr, was auf die Menge der Flüge nicht viel ist, aber ein Anfang. Bis 2030 sind jedoch jährlich 200.000 Tonnen Öko-Kerosin nötig, denn bis dahin will und muss die Luftfahrtbranche zwei Prozent des eingesetzten Kraftstoffs aus nachhaltigen Ressourcen beschaffen.

Wie viel kosten E-Fuels?

Bisher wurde noch keine signifikanten Mengen an E-Fuels hergestellt, weshalb noch keine flächendeckende Versorgung und ein entsprechendes Preisniveau gewährleistet werden kann. Derzeit beläuft sich der durchschnittliche Literpreis einiger Hersteller auf rund 4,50 € pro Liter. Das ist natürlich sehr hoch, soll in Zukunft aber immer weiter sinken. Sobald E-Fuels in großen Mengen hergestellt und die Erzeugung von Vorprodukten optimiert wird, werden die Preise voraussichtlich sinken. Schätzungsweise liegen wir in 2026 bei einem Literpreis von 1,60€ und bis 2030 könnte der Liter bei rund einem Euro liegen.

Zum Artikel
Video „Was sind E-Fuels?“


Bild: © Rock Staar – Unsplash

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