Bei der 2. internationalen eKKon Konferenz in Wien wurde die Bedeutung von eFuels für die globale Klimawende betont. Es herrschte Einigkeit darüber, dass Klimaschutz global gedacht werden muss und eFuels entscheidend zur Dekarbonisierung beitragen können. Diese bieten nicht nur Umweltvorteile, sondern auch Entwicklungschancen für Länder mit geeigneten Produktionsbedingungen. Wichtige Themen waren Technologieoffenheit, Forschung, investitionsfreundliche Rahmenbedingungen und globale Energiepartnerschaften. Österreichs Finanzminister Brunner betonte in seiner Eröffnungsrede die Notwendigkeit von Investitionen, Innovation und Zusammenarbeit zur Erreichung der Klimaziele.
Überregulierung und voreilige Technologiefestlegungen als Gefahr für Europa
Karlheinz Kopf, der Generalsekretär der Wirtschaftskammer Österreich, unterstützt den Klimaschutz, warnt jedoch vor Herausforderungen in der Verkehrssektor-Dekarbonisierung. Er betont, dass verschiedene nichtfossile Energieträger benötigt werden, um ambitionierte klimapolitische Ziele zu erreichen. Kopf warnt vor Überregulierung und vorschnellen Technologiefestlegungen in Europa, da diese Wettbewerbsfähigkeit, Wohlstand und sozialen Frieden gefährden könnten. Er fordert eine technologieoffene Herangehensweise und die Entwicklung von Kompetenzen für „grüne“ Verbrennungstechnologien, um eFuels rechtzeitig verfügbar zu machen.
Entwicklungsländer profitieren von eFuels
Gunther Beger von der UNIDO betonte in seiner Keynote die Bedeutung von eFuels als wichtigen Bestandteil der Klimawende. Er hob ihr Potenzial für die Dekarbonisierung und die Förderung wirtschaftlichen Fortschritts in Entwicklungsländern hervor. Die Experten waren sich einig, dass Europa investitionsfreundliche Rahmenbedingungen schaffen muss. Kate Kalutkiewicz präsentierte ein Beispiel aus den USA, wo der Inflation Reduction Act Milliarden in klimaneutrale Energieprojekte lenkt.
Preisparität mit konventionellen Kraftstoffe in greifbarer Nähe
Internationale Experten auf der 2. eKKon Konferenz in Wien kritisierten die einseitige Informationspolitik zu synthetischen Kraftstoffen, wie eFuels. Sie bemängelten, dass Mythen und Halbwahrheiten eine sachliche Diskussion verhindern. Diese Fehlinformationen beeinträchtigen die Diskussion über die zukünftige Preisentwicklung und Verfügbarkeit von eFuels und fördern eine Electric-Only-Strategie. Die Experten betonen die Notwendigkeit einer faktenbasierten Debatte für die Klimawende.
Gesetzliche Rahmenbedingungen in der EU sind praxisfremd
Experten kritisierten auf der eKKon Konferenz die EU-Gesetzgebung als praxisfremd und investorenfeindlich. Lorenz Kiene von eFuel GmbH bemängelte zu strenge Kriterien für „grünen“ Wasserstoff. Benjamin Krieger von CLEPA und Christian Fölzer wiesen auf die Gefahr der Abwanderung technischen Know-hows in der Fahrzeugindustrie hin. Ein technologieoffener Regulierungsrahmen sei für den Wirtschaftsstandort Europa essentiell. Rechtsanwalt Johannes Hartlieb analysierte rechtliche Fallen für Investoren, und Wilhelm Offenbeck warnte vor teuren Investitionen in Wasserstoffbusse und E-LKWs im öffentlichen Verkehr.
Die Konferenzteilnehmer betonten, dass die Politik einen sicheren rechtlichen Rahmen für Investitionen schaffen muss, der Innovation fördert und nicht durch Technologievorgaben einschränkt. Jürgen Roth von der eFuel Alliance Österreich forderte eine intelligente Definition für grünen Wasserstoff und eine Abkehr von der Electric-Only-Strategie. Stephan Schwarzer kritisierte die mangelnde Dialogbereitschaft einiger Institutionen und verwies auf den positiven Ausblick des eFuel-Reports der Internationalen Energieagentur, der ein Umdenken in der Politik anregt.
Quelle: https://www.ekkon.at/#conference
Fotos: © Ing Robert Harson / Foto Weinwurm / © ekkon.at / © MTMA