SAF (Sustainable Aviation Fuel) gibt es schon seit vielen Jahren, doch bis dato ist die Nutzung des nachhaltigen Flugbenzins noch deutlich ausbaufähig.
Die Flugindustrie möchte seine Kohlenstoff-Emissionen im Vergleich zu 2005, bis 2050 um die Hälfte reduzieren. Danach ist das Ziel nahezu komplett emissionsfrei zu agieren. Dennoch hat SAF einen entscheidenden Vorteil, denn es ist ein sogenannter „Drop-In“ Kraftstoff und kann den bereits bestehenden Flugzeugen problemlos beigefügt werden. Die Flugindustrie müsste somit nicht in eine neue Infrastruktur oder neue Flugzeuge investieren. Auch für Flughäfen hat SAF einen Pluspunkt, denn die bestehenden Lagervorrichtungen und Tankwagen können ebenfalls bestehen bleiben. Zwar forscht die Luftfahrt bereits an Alternativen wie Wasserstoff- und elektrobetriebene Flüge, doch hiervon sind wir noch weit entfernt. Also noch einen Grund mehr SAF vermehrt für die gesamte Luftfahrt zu nutzen.
Doch das nachhaltige Kerosin hat noch weitere Vorteile, denn es hat ebenso einen geringen CO2-Fußabdruck. Da es aus Abfallprodukten hergestellt wird, bei denen der Kohlenstoff bereits freigesetzt wurden oder das enthaltene CO2 im Wachstumsprozess durch Pflanzen im Vorwege gebunden wurde. Nur leider ist der Treibstoff derzeit noch zu teuer, um regelmäßig in Flugzeugen eingesetzt zu werden. Besonders angesichts der aktuellen Umstände und den steigenden Kosten ist es für Airlines derzeit schwer, einen Umstieg auf SAF umzusetzen.
Die Zukunft wird viele SAF Alternativen bieten
Zwar ist SAF schon eine gute Lösung, um Emissionen zu sparen und die Luftfahrt nachhaltiger zu machen, dennoch sind noch viele andere Ideen auf dem Markt.
Kostenintensiverer Biokraftstoff könnte aus landwirtschaftlichen Abfallprodukten wie Pflanzenstängeln oder -schalen und Rückständen aus der Holzverarbeitung sowie aus eigens angebauten nicht essbaren Pflanzen wie Miscanthus, ähnlich wie Bambus, hergestellt werden. Eine andere Idee ist es SAF aus herkömmlichem Hausmüll herzustellen. Dabei wird der Müll, der oft auf Deponien landet, in SAF umgewandelt. Schlussendlich werden wir SAF wohl durch das „Power to Liquid“ Verfahren herstellen. Bei dieser Methode wird mit Hilfe erneuerbarer Energien Wasserstoff aus Wasser (H2O) gewonnen und dann mit CO2 in einem chemischen Prozess verbunden, das direkt aus der Luft entnommen wird. Das Ergebnis ist ein synthetischer Flüssigtreibstoff, der kohlenstoffneutral ist und potenziell unbegrenzt zur Verfügung steht – genug, um den Bedarf der gesamten Luftfahrtindustrie zu decken.
Das Ziel der Luftfahrt ist es das jetzige SAF günstiger zu bekommen, in etwa durch Subventionen, die ihn billiger machen, oder durch eine Kohlenstoffsteuer, die den herkömmlichen Treibstoff verteuert. Denn den Airlines wird immer mehr bewusst, dass sie künftig noch mehr Emissionen einsparen müssen oder sogar komplett emissionsfrei werden müssen. Das Konsumentenverhalten wird immer nachhaltiger und diesen Erwartungen wollen die Airlines auch in Zukunft gerecht werden.
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